Wandern im Harz – ein Eldorado für Outdoor-Freunde
Mit seiner landschaftlichen Vielfalt lockt der Harz alljährlich Millionen Besucher in seine idyllisch gelegenen, malerischen Städte und Dörfer. Für einige Gäste ist allein die Fülle an Fachwerkhäusern, die vielfach das Ortsbild prägen, einen Aufenthalt wert. Wanderlustige zieht es darüber hinaus in die bunten Laub-, Misch- und Nadelwälder oder auf die artenreichen Bergwiesen, die für Deutschlands nördlichstes Mittelgebirge charakteristisch sind.
Der Brocken als Inspiration
Wandern im Harz wird häufig mit dem Bezwingen des 1.141 Meter hohen Brockens gleichgesetzt. Vielen Wanderfreunden gilt diese Unternehmung als absolutes Highlight ihres Harzbesuches. Schon Goethe und Heine fühlten sich vom höchsten Harzgipfel angezogen und hielten ihre Eindrücke in ihren literarischen Werken ‚Faust‘ und ‚Die Harzreise‘ für die Nachwelt fest. Der Genuss einer herrlichen Rundumsicht, die sich dem erfolgreichen Gipfelstürmer bei sonnigem Wetter bietet, setzt einen Aufstieg voraus, welcher aus verschiedenen Richtungen möglich ist. Zu den schönsten zählt der Heinrich-Heine-Weg. In der Nationalparkgemeinde Ilsenburg beginnend, führt der zwölf Kilometer lange Wanderweg zunächst entlang des Gebirgsbachs Ilse und wird später von urwüchsigen Wäldern und schroffen Steinformationen gesäumt.
Anspruchsvolles Wandern im Harz
Reizvoll ist auch der Aufstieg, zu welchem der idealerweise erfahrene Wanderer in Schierke startet. Dieser Wanderweg führt nämlich durch größtenteils unebenes Gelände, sodass sich das Tragen entsprechenden Schuhwerks empfiehlt. Ist der von Fichten dominierte Wald durchquert, gelangt der Wanderer zum recht steilen Eckerlochstieg und anschließend auf die Brockenstraße. Wer beim Wandern im Harz Goethes Spuren folgen möchte, wählt den als mittelschwierig eingestuften Goetheweg. Mit dem Durchqueren des Großen Torfmoores, dem Passieren der ehemaligen innerdeutschen Grenze und dem Wandern durch Wälder und Heideflächen verspricht dieser Wanderweg, der zugleich Teil des Harzer-Hexen-Stiegs ist, in landschaftlicher Hinsicht viel Abwechslung.
Auf Qualitätswanderwegen unterwegs
Wandern im Harz bietet auch die Möglichkeit, auf Wegen unterwegs zu sein, die als ‚Qualitätsweg Wanderbares Deutschland‘ ausgezeichnet wurden. Hierzu zählt der Harzer-Hexen-Stieg, dem 2017 erneut bescheinigt wurde, überregional geltende Qualitätskriterien zu erfüllen. Je nach Interesse kann der Wanderer wählen, ob er die Route über den Brocken oder dessen Umgehung über die Ortschaften Sankt Andreasberg und Braunlage bevorzugt. Beide Varianten weisen eine Länge von etwa 100 Kilometern auf und führen durch die typisch wildromantische Harzer Mittelgebirgskulisse. Der beliebte Weg lässt sich auch gut in einzelne Tagesetappen einteilen.
Geringere Bekanntheit als der Harzer-Hexen-Stieg genießt noch der Karstwanderweg, der ebenfalls zu den ‚Qualitätswegen Wanderbares Deutschland‘ gehört und nicht weniger spektakulär ist. Wandern im Harz bedeutet in diesem Fall, die im Südharz befindliche Gipskarstlandschaft zu erkunden, welche den Wanderer mit ihren teilweise in den Himmel ragenden Felsformationen sowie bizarr wirkenden Senken als Folgen eingestürzter Höhlen beeindruckt. Der 230 Kilometer lange Weg beginnt nahe Osterode und führt bis hinter Sangerhausen. Märchenhafte Orchideen-Buchenwälder wechseln sich mit artenreichen und farbenprächtigen Streuobstwiesen ab, sodass der Naturliebhaber aus dem Staunen nicht mehr herauskommt.