So hat sich der Immobilienwert in den letzten 10 Jahren entwickelt

Der Kaufpreis für Immobilien ist in der Bundesrepublik Deutschland in den letzten zehn Jahren vielerorts stark angestiegen. Experten führen diese Entwicklung hauptsächlich auf die weltweite Finanzkrise aus dem Jahr 2009 zurück. Um die Folgen dieser Krise zu mildern, legten viele Regierungen Programme zur Stützung der Märkte auf. Diese basierten häufig darauf, über die Zentralbanken große Mengen an Geld in den Wirtschaftskreislauf einzubringen. Somit konnten Verbraucher und Investoren Geld zu extrem geringen Zinsen leihen. Viele nutzten diese Gelegenheit, um in Immobilien als vermeintlich sichere Alternative zum zu diesem Zeitpunkt mit großen Unsicherheiten behafteten Aktienmarkt zu investieren. Durch dieses starke Ansteigen der Nachfrage erhöhte sich der durchschnittliche Preis für Immobilien.

Immobilienpreise

Immobilienpreise als Vorboten einer hohen Inflation?

Einige Beobachter bewerten den starken Anstieg der Immobilienpreise in den letzten zehn Jahren als Ausdruck einer Inflation. Dieser Argumentation zu Folge konnte das Angebot an Immobilien nicht in der schnellen Geschwindigkeit gesteigert werden, wie die verfügbare Geldmenge erhöht wurde. Demnach hätte sich das Austauschverhältnis zwischen Immobilien und Geldbeständen verschoben, was zu einer relativen Abwertung der Geldwerte und dadurch zu einem Anstieg der Immobilienpreise geführt habe.

Entwicklung regional sehr unterschiedlich

Die Entwicklung der Immobilienpreise verlief in den letzten zehn Jahren innerhalb der Bundesrepublik nicht einheitlich. Während die Preise in einigen Regionen einen Boom erlebten, stagnierten sie in anderen Regionen oder sanken sogar ab. Dies ist vor allem auf die regional sehr unterschiedliche Nachfrage zurückzuführen. Während Gebäude in attraktiven Lagen, beispielsweise in Ballungszentren, häufig stark an Wert gewannen, sorgte die geringere Nachfrage in ländlichen und strukturschwachen Räumen für geringere Wertzuwächse. In dieser Entwicklung drückt sich auch die zunehmende Mobilität der Menschen aus, die heutzutage häufig bereit sind, ihr Umfeld zu verlassen, um in einem attraktiven Gebiet zu wohnen. Diese Entwicklung ist auch kleinräumig zu beobachten. So verläuft sogar innerhalb vieler Städte die Preisentwicklung nicht einheitlich. Deshalb sollte man für ein aussagekräftiges Bild der Preisentwicklung immer möglichst kleinräumig den Imobilienwert ermitteln.

Ende der Privatisierungswelle verknappt das Angebot

Während zu Beginn dieses Jahrtausends viele staatliche Immobilien mit dem Ziel einer Sanierung der öffentlichen Haushalte für zum Teil sehr geringe Kaufpreise an Privatinvestoren verkauft wurden, war in den letzten zehn Jahren verstärkt ein Trend zu weniger Privatisierungen zu beobachten. Dies hatte eine Reduzierung der auf dem Markt verfügbaren Wohnungen zur Folge, was ebenfalls zu den gestiegenen Preisen beitrug.

Hohe Preise durch höhere Auflagen

Ein Teil des Preisanstiegs für Neubauten der letzten zehn Jahre ergibt sich auch aus den gestiegenen Umweltschutzstandards. So bestehen beispielsweise höhere Anforderungen an verbaute Dämmungen. Zusätzlich verfügen viele Neubauten über eigen Möglichkeiten der Energiegewinnung zum Beispiel mittels Wärmepumpen oder Solarpaneelen. Der zusätzliche Aufwand für diese Maßnahmen und die damit einhergehenden Einsparpotenziale für den zukünftigen Nutzer spiegeln sich ebenfalls in den gestiegenen Kaufpreisen für Immobilien wieder.

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