Tipps zur Schwertpflege
Als Schwertbesitzer sind Sie zu Recht stolz auf ihre Waffen und möchten gerne lange Freude an ihnen haben. Dazu gehört die regelmäßige Kontrolle und Pflege der Schwerter, denn Rost greift den Stahl an und kann, wenn er nicht regelmäßig entfernt wird, zu größeren Schäden an Klinge und den anderen Stahlteilen führen. Mit etwas Erfahrung und Routine lässt sich die regelmäßige Pflege leicht bewerkstelligen.
Lässt sich Rost vermeiden?
Mit der Ausnahme von Dekorationsschwertern, die in der Regel aus rostfreiem Edelstahl bestehen, enthalten Schwerter Eisen und sind daher rostanfällig. Rost entsteht, wenn das Eisen im Schwertstahl unter Mitwirkung von Wasser oxidiert. Dabei ist es keineswegs notwendig dass das Schwert in Wasser getaucht wird; eine feuchte Umgebungsluft reicht vollkommen aus, um die Oxidationsvorgänge zu aktivieren. Um dies zu vermeiden, sollten Sie das Schwert regelmäßig kontrollieren, reinigen sowie fetten. Für die Aufbewahrung empfiehlt sich eine Umgebung mit möglichst trockener Luft; ein feuchter Keller oder der Kofferraum sind hierfür nicht geeignet. Da Handschweiß ebenfalls den Stahl angreift, sollten Sie das Schwert nach Möglichkeit nur am Griff anfassen. Bei der Pflege sind Baumwollhandschuhe empfehlenswert, die den direkten Kontakt zwischen Haut und Stahl verhindern. Ganz lässt sich der Rost nicht vermeiden, denn bereits nach einiger Zeit an der Luft beginnt sich Flugrost anzusetzen.
Reinigen und Fetten des Schwerts
Bei der Schwertpflege wird zunächst mit einem fusselfreien Tuch der grobe Schmutz entfernt; anschließend sind die neu entstandenen Rostflecken an der Reihe. Eine einfache Möglichkeit hierfür ist Polierwatte, die in jedem Baumarkt erhältlich ist, oder ein Rostradierer. Metall-Polierpasten sind eine gute Alternative: Sie werden auf die Stahlteile aufgetragen und nach einer kurzen Trockenzeit sorgfältig wegpoliert. Durch mehrfaches Polieren erhalten Sie eine glänzende und glatte Oberfläche, die weniger rostanfällig ist. Bei stärkeren Rostflecken eignet sich ein Schleifschwamm. Über den Einsatz von WD-40 als Rostlöser und Korrosionsschutz gehen die Meinungen auseinander, da manche Stahllegierungen empfindlich auf Erdölraffinate reagieren.
Das Wichtigste bei der Schwertpflege ist das regelmäßige, sorgfältige Einfetten der Waffe nach dem Säubern. Als Universalöl, das gut erhältlich und preisgünstig ist, wird oft Ballistol verwendet. Auch Weißöle in medizinischer Qualität sind eine Option. Zum Fetten ist auch Vaseline geeignet, da sie leicht zu beschaffen ist und als chemisch neutrales Fett für den Stahl unbedenklich ist. Allerdings weist sie nicht die Kriecheigenschaften von Öl auf. Eine hochwertige Variante sind die japanischen Öle – Kamelienöl und Nelkenöl – die seit Langem traditionell bei der Schwertpflege verwendet werden. Maschinenöle oder ätherische Öle sind ungeeignet, da sie Stoffe enthalten können, die den Stahl angreifen. Das Öl oder Fett sollten Sie so auftragen, dass ein gleichmäßiger, dünner, schützender Film alle Stahlteile bedeckt. Vor dem Gebrauch des Schwerts muss die Fettschicht wieder entfernt werden, um unschöne Flecken zu vermeiden und die Griffigkeit des Schwerts zu gewährleisten. Das lässt sich durch einfaches Abwischen mit einem Tuch bewerkstelligen oder durch den Einsatz von Waschbenzin.
Bewährt haben sich Pflegesets, die speziell für die Pflege von Stahlschwertern zusammengestellt sind. Sie enthalten Reinigungstücher und Reinigungssubstanzen, Werkzeuge und Pflegeöl. Die beiliegende Anleitung schildert die genaue Vorgehensweise beim Reinigen und Fetten des Schwerts.